Nein, nein! durchaus ich glaube nicht, <br />Was Petri falscher Folger spricht; <br />Dass jene Buecher goettlich waeren, <br />Die, zu der Juden steten Ehren, <br />Uns von des Maccabaeus Helden <br />Und ihren heilgen Schlachten melden. <br /> <br />Hoert meinen neu erfundnen Grund! <br />Es machte mir der Wein ihn kund; <br />Der Wein, der stets zur Wahrheit leitet. <br />Oh, dass ihr Theologen streitet, <br />Und streitet, ohne Wein zu trinken! <br />So muesst ihr stets in Irrtum sinken. <br /> <br />Der Schluss von diesen Buechern sagt: <br />(Worueber Wein und Wahrheit klagt) <br />'Den Durst sich stets mit Wein zu stillen, <br />Das bringet eklen Widerwillen. <br />Bald Wasser, und bald Wein geniessen, <br />Das muss uns den Gebrauch versuessen.' <br /> <br />Was gilts? wer luegt, ist nicht von GOtt. <br />Haha! Herr Papst! ihr werdet rot, <br />Und seht die Wahrheit meiner Saetze. <br />Oh, wenn ich mich im Wein ergetze, <br />Glaubt ihr, ich wuenscht ihn einst zu lassen? <br />Ich muesste meine Wohlfahrt hassen.<br /><br />Gotthold Ephraim Lessing<br /><br />http://www.poemhunter.com/poem/refutatio-papatus/