Zweimal im Jahr tritt Frankreichs Staatspräsident vor die Presse, hält eine Grundsatzrede und lässt sich befragen.<br /><br />Die Ausgangslage war für François Hollande dieses Mal ungünstig: Die Wirtschaft lahmt, die Arbeitslosigkeit ist hoch, seine Beliebtheit kaum noch vorhanden.<br /><br />Erfolge hat er vor allem in der Außenpolitik, und dort vor allem, wo die französische Armee eingreifen kann.<br /><br />Jetzt kündigt Hollande an, man werde die islamistischen Aufständischen im Irak angreifen. <br /><br />Wichtig dabei: Nur aus der Luft, nicht am Boden – und eben nur im Irak, nicht im benachbarten Syrien, wo sie ebenfalls aktiv sind.<br /><br />Von der syrischen Regierung gibt es keine Bitte um Hilfe, also auch keine Grundlage für einen Einsatz.<br /><br />Die Reporter interessieren sich nach Hollandes Rede aber vor allem für seine geringe Beliebtheit. <br /><br />Nur dreizehn Prozent der Franzosen würden ihn derzeit gerne in einer weiteren Amtszeit sehen.<br /><br />Auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt deswegen antwortet der Präsident nur, in der Verfassung stehe nirgendwo, dass die Macht aufgrund von Umfragen ausgeübt werde. <br /><br />Hollande hat bald die Hälfte seiner fünfjährigen Amtszeit hinter sich. 2017 wird der Staatspräsident erneut gewählt. Ob Hollande antritt, lässt er bisher offen.
