Bei der ersten freien Präsidentschaftswahl seit dem Sturz des Machthabers Ben Ali in Tunesien ist eine Stichwahl wahrscheinlich. Das legen eigene Hochrechnungen der Parteien nahe.<br /><br />Favourit Béji Caïd Essebsi verfehlt demnach die absolute Mehrheit. Der 87-Jährige, der unter Ben Ali Parlamentspräsident war, stellt sich selbst als verlässlichen Technokraten dar.<br /><br />Dessen direkter Konkurrent, der amtierende Übergangspräsident Moncef Marzouki, warnt nach dem starken Abschneiden von Essebsis Partei bei der Parlamentswahl Ende Oktober hingegen vor der Rückkehr zu einem de-facto-Einparteiensystem.<br /><br />Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei rund 64 Prozent, das offizielle Ergebnis wird für Dienstag erwartet.<br /><br />Im Fall einer Stichwahl am 28. Dezember kämen auch Parteienbündnisse ins Spiel. Die einflussreiche islamisch-konservative Ennahda, zweitstärkste Kraft im Parlament, unterstützt bisher keinen der beiden stärksten Kandidaten explizit.