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Auf dem Goetheweg zum Brocken

2015-10-02 3 Dailymotion

Der Goetheweg, der Sie auf den höchsten Harzgipfel führen wird, beginnt am letzten Haus von Torfhaus. Welche Route Goethe seinerzeit eingeschlagen hat, ist heute allerdings nicht mehr genau zu rekonstruieren – sicher ist nur, dass er nicht exakt den Weg genommen hat, den Sie heute gehen. <br /> <br />Die letzten Häuser von Torfhaus hinter sich lassend, folgen Sie dem Goetheweg und gelangen nach kurzer Zeit zum Großen Torfhausmoor, auch Radauer Born genannt. Es zählt zu den größten und ältesten Mooren des Harzes. Sie durchqueren dieses Hochmoor auf einem Bohlensteg des Nationalpark Harz. Es erhält – wie alle Hochmoore – seine Nährstoffe ausschließlich über das Regenwasser und ist deshalb sehr nährstoffarm. Die Bezeichnung "Hochmoor" rührt von der leichten, uhrglasförmigen Hochwölbung im Moorzentrum her, die Sie an dieser Stelle gut erkennen können. Hochmoore sind ein Lebensraum für Spezialisten – nur besonders angepasste Tiere und Pflanzen können hier leben und überleben. <br /> <br />Genießen den Blick über die weite baumlose Moorfläche – bei klarer Sicht sehen Sie im Hintergrund den Brocken. Am Westrand des Moores entspringt die Radau – Quellbach des beliebten Kunstwasserfalls bei Bad Harzburg. Unmittelbar am Bohlensteg blicken Sie auf einen Stillstandskomplex im Hochmoor – hier ist das Moorwachstum zur Ruhe gekommen. <br /> <br />Die Wanderung auf dem Goetheweg zum Brocken führt Sie weiter durch das bewaldete Moorgebiet – rechts des Wanderweges sehen Sie bald einen künstlich angelegten Graben, der den Goetheweg begleitet. Diesen Wasserlauf, den Abbegraben, kannte Goethe noch nicht – er wurde erst 1827 gebaut und erstreckt sich über 1.540 m Länge. Der Graben ist Bestandteil der "Oberharzer Wasserwirtschaft", des historischen Energieversorgungssystems des Oberharzer Bergbaus, das heute als Kulturdenkmal geschützt ist und sogar auf der Anwärterliste für das UNESCO-Weltkulturerbe steht. <br /> <br />Wenden Sie sich an der folgenden Wegegabelung nach rechts, dann erreichen Sie den Quitschenberg, einen Berg, auf dem zu Goethes Zeiten noch viele Quitschen (= Ebereschen) wuchsen. Da jedoch der Harzer Bergbau enorme Mengen Holz verschlang, wurden in späterer Zeit bevorzugt Fichten angepflanzt, die besonders rasch nachwachsen. Viele ältere Fichten, die Sie hier sehen, sind tot, vernichtet von einem Borkenkäfer, dem Buchdrucker. <br /> <br />Die Wanderung führt Sie weiter durch dichten Fichtenwald. Sie streifen das Brockenfeldmoor und erreichen wenig später den "Eckersprung" mitten im Grünen Band. So, wie die meisten Harzbäche den Mooren des Hochharzes entspringen, hat hier die Ecker ihre Quelle. Sie verlassen den schützenden Wald und treten hinaus auf eine Fläche, die nur noch mit wenigen Bäumen bestanden ist. Hier verlief auch die ehemalige innerdeutsche Grenze, deren Verlauf Sie über eine kurze Strecke folgen. Vor Ihnen liegt nun das Gleisbett der Brockenbahn. <br /> <br />Während Sie immer weiter dem Gleisbett der Brockenbahn folgen, können Sie beiderseits des Weges die Eigentümlichkeiten der Vegetation des Goethemoores beobachten. Sie kommen nun dem mit 1141 m höchsten Gipfel des Harzes immer näher - dem Brocken. Deutlich ist zu sehen, dass der Wuchs der Fichten hier gedrungener ist und viele Bäume bereits abgestorben sind. <br /> <br />Als Goethe den Brocken bestieg, gab es die Brockenstraße, der Sie nun folgen, noch nicht. Gerade der letzte Abschnitt seines Aufstiegs war recht beschwerlich und gefahrvoll. Auf dem Gipfel angekommen, zeigte sich Goethe tief beeindruckt. Er ließ sich von Degen herumführen, sah Hexenaltar und Teufelskanzel und ahnte trotz des Nebels, der den Gipfel umhüllte, die unbeschreibliche Aussicht. <br /> <br />Gipfel: Seit der Grenzöffnung kommen an Spitzentagen bis zu 50.000 Besucher täglich hier an. <br /> <br />Wir sehen neben der Dampflok auch Kutschen, Fahrräder und Pedelecs.

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