Herman van Veen - Saison 1981 <br /> <br />Die Stühle stehen auf den Tischen, <br />die Saison ist vorbei. <br />Es hängt kein Blatt mehr an den Bäumen, <br />Imbissbuden träumen <br />von vergangenen Zeiten, <br />Vögel ziehen nach dem Süden, <br />und wir ziehen einen Mantel an. <br />Sagen wir doch einfach, dass es regnete, <br />dass es nur ein kurzer Schauer war, <br />dass, was wir fühlten und was uns <br />begegnete, <br />wechselhalt und nicht von Dauer war. <br /> <br />Die Stühle stehen auf den Tischen, <br />der Strand ruht sich aus, <br />die Terrasse mit den roten Fliesen <br />dient den Spatzen und den Möwen <br />jetzt als Swimmingpool, <br />das Juweliergeschält <br />ist, wie alles hier, mit Brettern vernagelt. <br /> <br />Sagen wir doch einfach, dass es regnete, <br />als du meintest, nimm es nicht so schwer - <br />denn all das, was mir bislang viel <br />bedeutete, <br />ob die Sonne oder ob du lachst, zählt nicht mehr. <br /> <br />Die Stühle stehen auf den Tischen, <br />auf dem Parkplatz ist Platz, <br />leergefegt die Promenade. <br />Eine Promenadenmischung kreuzt <br />mit eingezogenem Schwanz <br />gegen den Wind. <br />Ich würd' dir gerne <br />eine Karte schreiben — <br />ich lass' es lieber bleiben. <br /> <br />Sagen wir doch einfach, dass es regnete, <br />dass es nur ein kurzer Schauer war, <br />dass, was wir fühlten und was uns begegnete, <br />wechselhaft und nicht von Dauer war. <br /> <br />Sagen wir doch einfach, dass es regnete, <br />als du noch mal in meine Arme kamst <br />und ich dir »Letzter Tag heute« entgegnete <br />und du das leider allzu wörtlich nahmst.