Jürgen Renfordt - Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid 1997 <br /> <br />Original von 1989 <br /> <br />Es ist morgens halb acht <br />und ich sitz' hier halb wach <br />und ich trink' meinen heissen Kaffee. <br />Schau ins Wochenendblatt, <br />man, die Arbeit bleibt knapp <br />und in Afrika fiel gestern Schnee. <br />Nicht viel neues passiert <br />was mich jetzt intressiert, <br />nur, verlor'n hat mein Fussballverein. <br />Will mich grade beeilen <br />und da les' ich die Zeilen <br />einer Anzeige auf Seite neun: <br /> <br />Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, <br />niemals getragen bisher. <br />Zwei Jahre alt, <br />doch ein Kleid wie gemalt, <br />fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr. <br />Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, <br />Schleppe und Schleier dabei, <br />damals gekauft, <br />aber niemals gebraucht, <br />Telefon: Einundzwanzig Null Drei. <br /> <br />(Instrumental) <br /> <br />Diese Nummer, der Ort, <br />beides kenn' ich noch gut, <br />schliesslich war ich schon beinah ihr Mann. <br />Es war feige und mies, <br />als ich sie dann verliess, <br />aber trotzdem, ich ruf' sie jetzt an. <br />Das ist zwei Jahre her <br />und wir wohnen bei mir, <br />haben Kinder und sind schon zu viert. <br />Und es tut mir nicht leid, <br />dass ein schneeweisses Brautkleid <br />uns am Ende zusammen geführt. <br /> <br />Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, <br />niemals getragen bisher. <br />Zwei Jahre alt, <br />doch ein Kleid wie gemalt, <br />fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr. <br />Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, <br />Schleppe und Schleier dabei, <br />damals gekauft, <br />aber niemals gebraucht, <br />Telefon: Einundzwanzig Null Drei. <br /> <br />Zu verkaufen ein schneeweisses Brautkleid, <br />niemals getragen bisher. <br />Zwei Jahre alt, <br />doch ein Kleid wie gemalt, <br />fast geschenkt, denn ich brauch' es nicht mehr
