Nach heftigen Gefechten zwischen den Syrisch Demokratischen Kräften (Syrian Democratic Forces, SDF) und den verbleibenden Kämpfern der IS-Miliz in Rakka müssen die Dschihadisten herbe Verluste hinnehmen. Nach Angaben der SDF kontrollieren noch etwa 150 von ihnen einen kleinen Teil der belagerten Innenstadt. <br /><br />Mehr als 3000 Zivilisten konnten vor der jüngsten Offensive fliehen. Sie finden in einem Flüchtlingslager am westlichen Stadtrand provisorischen Unterschlupf. Viele der Frauen tragen noch immer den unter der IS-Herrschaft obligatorischen Gesichtsschleier.<br /><br />Die Männer müssen sich einer bis zu fünf Tage andauernden Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Auf diese Weise wolle man sicherstellen, dass sich keine Dschihadisten unter den aus der Stadt Entkommenen befinden. <br /><br />Familien erhalten einen Karton mit den notwendigsten Lebensmitteln, diese müssen 15 Tage reichen. Doch Wasser, Nahrung und Medikamente werden immer knapper.<br /><br />Vergangene Woche hatten örtliche Stammesälteste mit syrischen IS-Dschihadisten eine Einigung ausgehandelt. Demnach wurde den Männern und ihren Familien der Abzug aus der umkämpften Stadt ermöglicht. Nun sollen sich dort nur noch ausländische IS-Dschihadisten befinden. <br /><br />Unter ihnen soll auch der Drahtzieher der Anschläge 2015 von Paris sein. Dabei waren in der französischen Haupstadt 130 Menschen getötet worden.<br /><br />Rakka war nach dem Fall von Mossul die wichtigste Enklave des sogenannten Islamischen Staats in Syrien. Seit November 2016 haben die SDF unter kurdischer Führung und mit Unterstützung der US-geführten Internationalen Koalition mit der Rückeroberung der Region begonnen. Seit Juni 2017 ist die Stadt von der SDF umstellt. Schon bald soll die gesamte Stadt von den SDF kontolliert werden.<br />
