PHOTOS: Michael Kenna <br /><br />MUSIC: Keith Jarrett, Encore From Tokyo <br /><br />POEM: Yvan Goll, Reise ins Elend <br /><br />Wie aber schmerzt die Menscheneinsamkeit, <br />wenn Landschaften mit gleichem Leid wie du sich von dir wenden <br />und in sich selbst versinken, dir so fremd! <br />Wenn klein ein Bahnhof dich in kalten Regen stößt, <br />ein Güterwagen leer und ohne Zukunft dich anbettelt. <br />Da kriecht ein fahler Gaul auf dunklem Acker, <br />oh, wenn der wüßte, daß du existierst <br />und du ihn liebst, ihm würden Flügel blau zum Himmel wachsen. <br />Manchmal schaut Wasser auf zu dir mit großen Augen, <br />und weil es nicht dein Lächeln sah, <br />fällt freudlos es und schal in sich zurück. <br />So läßt du alles dort allein. Es reißt dein Schicksal dich dahin. <br />Die alte Bucklige am Damm wird ewig nach dir blicken, <br />untröstlich steht das schreiende Plakat am schiefen Giebel. <br />So läßt du alles dort allein in unerfüllter Liebesdemut <br />und weißt es doch, daß, Einsamer, dich eine Stadt erwartet, <br />in der du weinen wirst die lange Nacht im billigen Hotel.
