Kaum wollte man sich schon der fortlaufend gepredigten Illusion hingeben, <br />die Eurokrise sei für immer hinter uns, meldet sie sich mit einem wahren <br />Paukenschlag zurück. Eines der kleinsten und entlegensten Euroländer wurde <br />von den gemeinsamen Rettern nun dazu gedrängt, rund sechs der anvisierten <br />knapp 20 Milliarden Euro möglichst „gerecht" von den Einlegern des <br />zypriotischen Finanzwesens einzusammeln -- und das gewaltsam. <br /><br />Die Folge: An den Märkten geht es gerade drunter und drüber, Menschen in <br />ganz Europa sind erzürnt, in Zypern bilden sich Schlangen vor den nach wie <br />vor geschlossenen Banken, an den Verhandlungstischen bemüht man sich <br />um politische Schadensbegrenzung. <br /><br />Doch es ist zu spät, der Geist wurde aus der Flasche gelassen. <br />Vor allem den bisher noch erfolgreich Treudoofen unter den Betroffenen <br />dämmert langsam, was hier für ein unglaubliches Spiel mit ihnen gespielt wird.
